Und es ist Tradition, dass es vor dem Spreewald- und Schützenfest am ersten Juli-Wochenende in Lübbenau einen musikalischen Leckerbissen gibt – das Swingladen-Konzert als Open-Air-Veranstaltung auf der Schlossterrasse. Als gut gelaunter Gastgeber begrüßt Rochus Graf zu Lynar die Besucher. Er stellt die aus Berlin angereisten Musiker vor, die hier nicht unbekannt sind – die Familie Ginzburg, eine Klezmer-Band in der sechsten Generation. Nach 150 Jahren musikalischer Weltreise durch vier Kontinente ist die Ginzburg-Dynastie inzwischen wieder an ihren historischen Wurzeln und zurück in der alten Berliner Heimat. Selbstbewusst sagen die Musiker, dass sie im Herzen Europas gegenwärtig die einzige praktizierende Klezmer-Dynastie seien. Sie fühlen sich in der Berliner Philharmonie als Musiker genauso zu Hause wie im Spreewald. Im Jahr 2022 war das Jiddish Swing Orchestra schon einmal zu Gast in Lübbenau.
Es gelingt den sechs Musikern, eine musikalische Brücke zwischen jahrhundertealter Tradition und Moderne zu schlagen. Die Band sorgt für Rhythmik und Tempo, die Gäste sind aufgefordert, mitzumachen. Und so dauert es auch nicht lange, bis einzelne Paare tanzen – trotz Sandboden und Pflastersteinen. Das tut der Begeisterung keinen Abbruch. Kleszmer-Musik ist eben eine Hochzeits- und Festmusik, die auch im Spreewald ihre inspirierende Kraft entfaltet.
Die Ginzburgs sind klassisch ausgebildete Musiker, die ihre Profession verstehen. Igor Ginzburg (Klarinette, Akkordeon, Gesang), Wlad Ginzburg (Klarinette, Saxophon, Gesang), Jenia Ginzburg (Schlagzeug), Dennis Ginzburg (Trompete), Maximilian Ginzburg (Klarinette, Percussion) und Alex Chupikow (Klavier) ziehen das Lübbenauer Publikum in ihren Bann. Und sie setzen auf bekannte Melodien wie aus dem Broadway-Musical „Anatevka oder Der Fiedler auf dem Dach“.
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