"Die Kunst entsteht im Auge des Betrachters." (Picasso/Shakespeare)

My Fair Lady

Die Kleine Komödie Cottbus – Theaternative C – veranstaltet in diesem Sommer zum 27. Mal einen Theatersommer und will zeigen, wie unbeschwert Kultur stattfinden kann – unter dem Motto „Lachen unter freiem Himmel. Theaterchef Gerhard Printschitsch erfüllt sich mit der Inszenierung des Musicals „My Fair Lady“ vom Frederic Loewe/Alan Jay Lerner einen lange gehegten Wunsch. Die Rolle des Dr. Higgins hat der aus DEFA Film- und Fernsehproduktionen bekannte Schauspieler Giso Weißbach (GZSZ) übernommen. Als Doolittle wird Uwe Karpa auf der Bühne stehen, ebenfalls bekannt als DEFA-Schauspieler und nach 1989 in zahlreichen Fernsehserien zu sehen. Die Berliner Schauspielerin Lavinia-Romana Reinke wird als Eliza auf der Bühne stehen.

Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Uwe Streibel. Der Berliner Pianist und Korrepetitor, der unter anderem mit der Brecht-Interpretin Gina Pietsch zusammengearbeitet hat, setzt mit den Darstellern die Partitur spieltechnisch um. Streichen, streichen, streichen ist in den Proben angesagt. „Loewe war ein Genie, ein Melodienschreiber“, sagt Streibel. Die Umsetzung habe ihn dann schon nicht mehr interessiert. Das Material würde für vier Stunden Aufführung reichen. Doch soviel Durchhaltevermögen wird den Zuschauern (und auch den Darstellern) in der Kleinen Komödie nicht abverlangt. Also streichen, streichen, streichen … „Was gestrichen ist, kann nicht durchfallen!“, sagt Streibel in der ersten Probe mit Weißbach. Beide arbeiten das erste Mal zusammen, beide sind Profis auf ihrem Gebiet. Auch wenn der Schauspieler vor 20 Jahren die Rolle des Prof. Higgins gespielt hat- damals mit Kammersänger Reiner Süß.

„Das Schöne ist, dass die Geschichte in wunderbaren Liedern erzählt wird“, sagt Giso Weißbach bei der ersten Begegnung mit Regisseur und Theaterleiter Gerhard Pritschitsch. „Und, dass sie Generationen überdauert!“ „Das Publikum wächst nach“, weiß der Regisseur. Er freut sich, dass es ihm nach längerem Bemühen gelungen ist Weißbach für die Rolle zu gewinnen. „Einen besseren Higgins gibt es nicht!“, ist er überzeugt. Der Schauspieler hatte sich eine Vorstellung in der Kleinen Komödie angeschaut, dann gab es ein langes Gespräch zwischen beiden. „Nach einer halben Stunde waren wir per Du“, erinnert sich Giso Weißbach.

Ist die Frage legitim: „Wieviel Jazz steckt eigentlich in ‚My Fair Lady‘?“ Auf jeden Fall hat Loewe sich mit seiner Musik von den bisher üblichen Operetten gelöst und ist eigenwillige, neue Wege hin zum Musical gegangen. Und Improvisation gehört ganz sicher auch zu einer gelungenen Aufführung, bei der die Akteure zum großen Teil zum ersten Mal gemeinsam an einem Bühnenprojekt arbeiten. Kein Problem, es sind ja Profis, die zu dieser Sommertheater-Inszenierung zusammenkommen – und die meisten kennen das Musical aus dem FF. Für Lavinia-Romana Reinke ist es allerdings das erste Mal, dass sie die Elisa spielt. Der Regisseur und Theaterleiter hat sich für die Schauspielerin und Musicaldarstellerin mit Berlinisch als Heimatdialekt aus einer Reihe von Bewerberinnen entschieden. Uwe Streibel arbeitet in der Probe daran ihre Stimme zum Leuchten zu bringen. Bei einer Aufführung ohne Orchester lastet auf den Schultern des Pianisten die gesamte musikalische Arbeit. Bei den Aufführungen dann an seiner Seite: Geiger Dieter Gericke jun.

Am 8. Juli hat „My Fair Lady“ an der Kleinen Komödie Cottbus Premiere. Einige Probenbilder geben einen Eindruck, was die Besucher bis zum 28. August im Innenhof in der Petersilienstraße 24 erwartet – seit 2002 Spielstätte für Komödien, Lesungen, musikalische Programme.

Weitere Informationen zum Spielplan und zur Kartenreservierung unter www.theaternative-cottbus.de

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