59. Jazzfest Berlin: 4. November 2022
Das Jazzfest Berlin (3. bis 6. November 2022) ist wieder ins Festspielhaus zurückgekehrt und hat die virtuellen Sphären sowie das Silent Green hinter sich gelassen – nach zwei hybriden Festivals. Am 4. November eröffnete Sven-Åke Johansson mit der Aufführung seines Werks „MM schäumend – Ouvertüre für 15 Handfeuerlöscher“ das Programm auf der Großen Bühne im Haus der Berliner Festspiele. Anschließend spielte die estnische Pianistin Kirke Karja im Trio mit Etienne Renard (double bass) und Ludwig Wandinger (drums).
Bert Noglik, Jazzkritiker/-autor und von 2012 bis 2014 künstlerischer Leiter des Jazzfest Berlin, überreichte Peter Brötzmann (81) den Ehrenpreis der Deutschen Schallplattenkritik. Der Pionier des deutschen Freejazz nahm den Preis unter Standing Ovation entgegen und griff umgehend zum Saxofon: „The Catch Of A Ghost“. Majia Bekkas (vocals, guembri) und Hamid Drake (drums) gestalteten mit Brötzmann den Abschluss des ersten Konzertblocks. Hamid Drake ließ sich am Ende von Festival-Chefin Nadin Deventer noch einmal das Mikro geben – um dem Publikum zu sagen, welchen großartigen, weltweit bedeutenden Jazzmusiker dieses Land mit Brötzmann hat. Mit riesigem Applaus stimmte das Publikum dem zu – Brötzmann war schon hinter der Bühne verschwunden.
Danach gab es eine Umbaupause und der Bühnenraum wurde für den zweiten Teil des Abends umgebaut. Das Publikum begab sich auf eine Entdeckungsreise durch das Haus.