SWR Jazzpreis 2020: Daniel Erdmann
Der Tenorsaxofonist Daniel Erdmann (46) wird am 28. Oktober beim Festival Enjoy Jazz in Ludwigshafen den SWR Jazzpreis erhalten, teilt der Sender mit. Erdmann soll dann im Kulturzentrum „dasHaus“ sein Preisträgerkonzert gemeinsam mit dem Trio Velvet Revolution sowie im Duo mit der Pianistin Aki Takase geben. Sie bezeichnete ihn in einem Konzert im März 2019 mit dem Quintett Japanic im Dresdner Jazzclub Tonne als „kongenialen musikalischen Partner“.
Die Begründung der Jury: „Mit Daniel Erdmann gewinnt ein Musiker den SWR Jazzpreis, der in vielfältigen Projekten dem europäischen Jazz neue Wege weist. Charakteristisch ist die Fülle und robuste Wärme seines Sounds, herausragend die Dringlichkeit seines Spiels. Dabei zeigt sich Daniel Erdmann als ein stilistisch ungewöhnlich offener und persönlicher Improvisator, der mit seinen Bands ‚Das Kapital‘ und ‚Velvet Revolution‘ sowie in Duos mit der Pianistin Aki Takase zu Klängen von großer Expression gefunden hat. Es kennzeichnet sein Spiel, dass er die Dimension seiner Musik bis ins Politische weitet, ohne plakativ zu wirken. Zudem würdigt die Jury, dass Daniel Erdmann kreative Kontakte zur französischen und anderen europäischen Szenen aufgebaut hat und intensiv weiterpflegt.“
Der SWR Jazzpreis ist der älteste Jazzpreis Deutschlands und wird 2020 zum 40. Mal vom Land Rheinland-Pfalz und vom Südwestrundfunk vergeben. Die Jury besteht aus je zwei Vertretern des SWR (Günther Huesmann/ Vorsitz und Julia Neupert) und des Landes Rheinland-Pfalz (Georg-Rudolf May, Karsten Mützelfeldt), einem Mitglied einer Jazzorganisation (Celine Rudolph, Deutsche Jazzunion) und zwei unabhängigen Musikkritikern (Bert Noglik, Claudia Schober). Der Preis ist mit 15 000 Euro dotiert.
Ein Radioporträt sowie ein Gespräch mit Daniel Erdmann gibt es auf SWR.2de.